TPO – Ein neues Gerät könnte es Astronauten bald ermöglichen, während Weltraumspaziergängen gereinigtes Wasser aus ihrem gefilterten Urin zu trinken.
Wissenschaftler haben ein neues System entwickelt, mit dem Wasser aus dem Urin von Astronauten recycelt werden kann, sodass diese es während Weltraumspaziergängen trinken können. (Foto: NASA) |
Das Verlassen der Internationalen Raumstation (ISS) ist schon eine Herausforderung genug, ganz zu schweigen von der Notwendigkeit, während eines Weltraumspaziergangs die Toilette aufzusuchen. Nun haben Wissenschaftler nach eigenen Angaben eine neue Methode erfunden, um den Urin von Astronauten zu sammeln und ihn innerhalb weniger Minuten in Trinkwasser umzuwandeln.
Jahrelang mussten sich Astronauten bei ihren Weltraumspaziergängen auf der ISS mit Wegwerfwindeln in ihren Raumanzügen begnügen, den sogenannten maximal saugfähigen Kleidungsstücken (MAGs). Diese Anzüge, die erstmals Anfang der 1980er Jahre entwickelt wurden, sammeln und speichern Urin, sodass Astronauten sich unterwegs erleichtern können. Da Weltraumspaziergänge jedoch bis zu acht Stunden dauern können, kann MAG bei den Astronauten zu körperlichem Unbehagen führen und die Gefahr von Hautreizungen und Infektionen bestehen.
MAG recycelt außerdem kein Wasser aus Urin, sodass Astronauten bei Weltraumspaziergängen auf einen festen Vorrat von fast einem Liter Wasser angewiesen sind, den sie in einem Trinkbeutel in ihren Anzügen mitführen.
Doch nun sagen Wissenschaftler, sie hätten eine Lösung für das Problem: ein neues, leichtes System, das in nur fünf Minuten etwa 500 ml Urinflüssigkeit aus einem Raumanzug sammeln und reinigen kann.
Umgang mit Urin beim Gehen im Weltraum
Bei einem Einsatz des Systems würden die Astronauten Unterwäsche aus flexiblem Kompressionsmaterial tragen, die mit antibakteriellem Stoff gefüttert ist. Das System enthält außerdem einen Feuchtigkeitssensor, der Urin erkennen kann. Der Sensor sitzt in einer Silikonschale unterhalb der Genitalien des Trägers.
Durch die Urinerkennung wird eine Vakuumpumpe aktiviert, die den Urin in ein Filtergerät saugt, das der Astronaut auf dem Rücken trägt. Der Filter ist ca. 38 cm hoch und 23 cm breit. Im 8 kg schweren Filter wird Urin in Süßwasser umgewandelt, das dann in den Trinkbeutel des Astronauten geleitet werden kann.
Das neue System befindet sich noch in der frühen Testphase. Sollte es die Entwicklung jedoch überstehen, könnte es dazu beitragen, ein Dilemma für Astronauten zu lösen, die sich mit der Erforschung des Weltraums beschäftigen. Die Frage nach der Entsorgung des Urins bei Weltraumspaziergängen ist besonders relevant, da die NASA plant, noch in diesem Jahrzehnt einen permanenten Außenposten auf dem Mond zu errichten.
Im Labor habe sich gezeigt, dass das Gerät wichtige Bestandteile des Urins wirksam entferne und den Salzgehalt reduziere, um die Gesundheitsstandards einzuhalten, sagte das Team.
Das Team sagte außerdem, es müsse getestet werden, ob das Gerät unter realen Weltraumbedingungen, beispielsweise in der Mikrogravitation, funktionieren würde. Wenn die Tests auf der Erde erfolgreich verlaufen, soll der Raumanzug anschließend bei tatsächlichen Weltraumspaziergängen von der ISS aus erprobt werden.
Laut Live Science
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Quelle: https://tienphong.vn/cac-phi-hanh-gia-co-the-duong-nuoc-tieu-cua-minh-khi-di-bo-ngoai-khong-space-post1654325.tpo
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