Neuronensimulation
Neurowissenschaftler der Universität Lausanne und des Zentrums für Bio-Neuroengineering in Genf (beide in der Schweiz) haben ihre Entdeckung der Existenz neuer Gehirnzellen in der Zeitschrift Nature veröffentlicht.
Bisher glaubten Wissenschaftler, dass das zentrale Nervensystem von Säugetieren aus zwei Zelltypen besteht: Neuronen und Gliazellen.
Darin sind die Nervenzellen für den Empfang und die Weiterleitung elektrischer und chemischer Signale im gesamten Körper verantwortlich, ähnlich dem Verdrahtungssystem eines Stromkreises. Um Signale untereinander zu senden, verwenden Neuronen Neurotransmitter wie Glutamat.
Gliazellen leiten keine Nervenimpulse weiter, sondern unterstützen und schützen Neuronen und beseitigen Unreinheiten in ihrer Umgebung. Ihre Rolle unterscheidet sich nicht von der eines mobilen Elektrikers: Sie sorgen dafür, dass die Stromkreise des Körpers gewartet werden und sich an der richtigen Stelle befinden.
Darüber hinaus gibt es im Gehirn auch Untergruppen mit spezifischen Zellen, von denen die Astrozyten die zahlreichsten sind. Eine der Aufgaben dieser akzessorischen Zellen besteht darin, die Verbindungen zwischen Nervenzellen, die sogenannten Synapsen, abzudecken.
Aber produzieren diese Astrozyten selbst Neurotransmitter? Um diese Frage zu beantworten, verwendeten Schweizer Forscher die neuesten genetischen Werkzeuge, um die Gene zu analysieren, die in verschiedenen Zelltypen aktiviert sind.
„Wir haben eine Untergruppe von Zellen entdeckt, die als Astrozyten klassifiziert werden, aber über denselben Mechanismus verfügen, der auch von Neuronen zur Produktion von Neurotransmittern verwendet wird“, sagte Co-Autor Andrea Volterra.
Mit anderen Worten: Sie fanden eine Hybridzelle, die sowohl Eigenschaften von Neuronen als auch von Glia besitzt.
Mit der neuen Entdeckung stehen Wissenschaftler vor einer Ära beispielloser Behandlungsmethoden für Krankheiten, die mit kognitivem Abbau einhergehen, wie etwa Parkinson und Alzheimer.
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