Als die grün-rot-gelbe Bundesregierung im November 2021 die Macht übernahm, setzte sie sich das Ziel, jährlich 400.000 neue Wohnungen zu bauen, von denen etwa 100.000 Sozialwohnungen sein sollten.
Allerdings werde es der Bundesregierung schwer fallen, das gesetzte Ziel zu erreichen, sagt Werena Rosenke, Geschäftsführerin der Bundesarbeitsgemeinschaft Wohnungslosenhilfe (BAG W). Selbst die Zahl von 100.000 Sozialwohnungen sei noch recht bescheiden, weil sie nicht ausreiche, um den Mangel an bezahlbarem Wohnraum zu lösen. Die BAG W ist der bundesweite Dachverband der Wohnungsnothilfe in Deutschland. Nach den aktuellsten Zahlen der Organisation gab es im Jahr 2022 in Deutschland 607.000 Obdachlose, von denen etwa 50.000 auf der Straße lebten.
Sozialer Wohnungsbau bedeutet, dass Vermieter staatlich subventioniert werden, um Wohnungen zu Festpreisen zu vermieten, die weit unter den Marktpreisen liegen. Zusätzlich zum sozialen Wohnungsbau, sagte Frau Rosenke, würden 100.000 weitere bezahlbare Wohnungen benötigt. Allerdings wurden in den letzten Jahren nur etwa 25.000 neue bezahlbare Wohnungen gebaut, was nicht ausreicht, um den Rückgang des Wohnungsangebots auszugleichen.
Der Direktor der BAG W sagte, Obdachlosigkeit sei ein ernstes soziales Problem und der enorme Mangel an bezahlbarem Wohnraum sei der Grund für diese Situation. Frau Rosenke hat einige vergleichsweise kostengünstige Maßnahmen zur Bekämpfung der Obdachlosigkeit vorgeschlagen, etwa die Erleichterung des Erwerbs von Wohnungen von Privat oder auf dem Wohnungsmarkt oder die Renovierung von Notunterkünften und deren Umwandlung in Sozialwohnungen.
Die deutsche Regierung hat angekündigt, die Obdachlosigkeit in Deutschland bis 2030 mithilfe eines Aktionsplans beenden zu wollen, der Anfang 2024 vom Kabinett verabschiedet werden soll. Bis der Plan von den 16 deutschen Ländern, Städten und Gemeinden umgesetzt wird, könnte es jedoch noch Jahre dauern.
VIET LE
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