Die Künstlergruppe Latoa Indochine bemüht sich, den Wert vietnamesischer Volksmalerei auf geschnitztem Lack wiederherzustellen, zu bewahren und zu steigern.
Ein Auszug aus dem Werk „Der große Meister des Bambuswaldes steigt aus dem Berg hervor“.
Die Lackmalerei-Ausstellung „Heritage Circuit“ zeigt 60 Volksmalereien von Hang Trong, Dong Ho und Kim Hoang mit vertrauten Themen. Mit dem Ziel, die traditionelle Kultur an junge Menschen und internationale Freunde weiterzugeben, bemüht sich die Künstlergruppe Latoa Indochine, den Wert vietnamesischer Volksmalerei auf geschnitztem Lackmaterial wiederherzustellen, zu bewahren und zu steigern.
Auf den Spuren des vietnamesischen Volkserbes
Die Ausstellung „Heritage Circuit“ wurde von einer Gruppe von Künstlern mit einer besonderen Leidenschaft für Volksmalerei und dem Ziel der Verbreitung traditioneller Kultur ins Leben gerufen. Sie findet vom 9. August bis 3. September im Old Quarter Cultural Exchange Center (49 Tran Hung Dao, Hoan Kiem, Hanoi) statt und erzählt eine faszinierende Geschichte über Volksmalerei, die durch die Kombination von Lack- und Gravurtechniken nachgebildet wird und so eine neue Perspektive auf die einzigartige traditionelle Kunst Vietnams bietet. Ein Vertreter von Latoa Indochine sagte, dass in der Lackmalerei-Ausstellung „Heritage Circuit“ 60 volkstümliche Gemälde aus Hang Trong, Dong Ho und Kim Hoang mit bekannten Motiven zu sehen sein werden, wie etwa: Schweine, Gott des Hahns, Eifersucht, Fünf Tiger, Mäusehochzeit … Die Gemälde wurden durch eine Kombination aus Lackmalerei und Gravurtechniken nachgebildet und bieten eine neue Perspektive auf traditionelle Gemälde. Die Künstler von Latoa Indochine sagen, dass es ausreicht, jede einzelne kulturelle Schicht in jedem Volksgemälde abzutragen, um zu erkennen, wie rein, klar, vielfältig und einzigartig das vietnamesische Kulturkapital ist. Das Gemälde trägt den Titel „Ratten heißen Drachen willkommen“, soll aber nicht Drachen und Phönix ehren, sondern ein freudiges Fest sein und die Stärke der Ratten demonstrieren, deren Status niedriger ist als der der Drachen. Mäuse haben Angst vor Licht, tragen aber trotzdem Laternen bei sich, als wollten sie eine Botschaft über die Fülle der Mäuse und ihre Zuversicht übermitteln, das Tet-Fest zu feiern. Das Bild der Maus aus der Volksmalerei von Dong Ho ist auch im Gemälde „Tanzende Drachemaus“ zu sehen. Ein volkstümliches Gemälde, das eine Gruppe von Mäusen zeigt, die bei einem Fest einen Drachen tragen. In der Vergangenheit organisierten die Chinesen in Hanoi oft lustige Aktivitäten wie Drachentänze und Löwentänze zu Festen wie dem Mittherbstfest und dem Neujahrsfest. Durch die Straßen werden Drachentänze aufgeführt. Drachen bestehen aus Papier oder Stoff, der an einer Stange befestigt ist. Mäuse werden als Tänzer mit Stangen dargestellt, die Laternen in Form von Fischen oder Früchten halten. Einige Gruppen tragen Flaggen oder Abzeichen und wieder andere haben Musiker, die Trompeten blasen, Trommeln auf Karren, Gongs schlagen und Knallkörper zünden. Es gab insgesamt 11 Mäuse, aber am auffälligsten waren die Mäuse mit den sehr langen Schwänzen. Möglicherweise wollte der Künstler damit speziell die Eigenheiten der Chinesen der Qing-Dynastie darstellen, die ihre langen Haare zu einem besonderen Zopf flochten. Die Einzigartigkeit der Volkskunst hört nicht bei Beschreibung oder Botschaft auf. Es gibt Gemälde – wie etwa „Red Tiger“ – die bewusst als „2 in 1“ angelegt sind, das heißt die Lackarbeit ist auf zwei Seiten graviert. Durch einfaches „Umdrehen“ entsteht ein neues, wunderschönes und funkelndes Bild. In den fünf Elementen steht der Rote Tiger für das Leben, symbolisiert Feuer, Fairness, Gerechtigkeit oder Ehre sowie unsterblichen Geist, Enthusiasmus und Tapferkeit. Unterdessen wurde der Hahngott aus dem Gemälde von Kim Hoang von den Menschen im Altertum während des Tet-Festes oft an die Tür geklebt. Das leuchtende Gemälde soll Glück bringen, seine wahre Bedeutung erlangte es jedoch im Altertum als „Talismangemälde“, das das Haus schützen und böse Geister abwehren sollte. Die Menschen im Altertum glaubten, dass der göttliche Hahn eine solche Macht besaß, dass sogar Geister und Götter Angst vor ihm hatten. Jedes Volksgemälde spiegelt tief das materielle und spirituelle Leben der Menschen in der antiken Gesellschaft wider. Durch die Kreativität und Hingabe der Künstler werden die Bilder in den gravierten Lackmalereien sorgfältig, scharf und tief wiedergegeben. Die Künstler führen den Betrachter zurück in die Vergangenheit und zeigen ihm den Wandel des Erbes von der Tradition zur Moderne. Latoa-indochinesische Künstler möchten die traditionelle Kultur einer breiten Öffentlichkeit zugänglich machen.
Gehen Sie ans Ende der Tradition
Darüber hinaus werden in der Ausstellung auch Themen wie Lotus, Laternentanz, Landschaft, Figuren usw. vorgestellt. Dabei wird Lackmaterial verwendet, um Liebe und Leidenschaft für die Kunst auszudrücken. Während der Ausstellung organisierte die Künstlergruppe Tran Thieu Nam, Nguyen Van Phuc, Nguyen Thai Hoc und Luong Minh Hoa auch Aktivitäten zum Kennenlernen von Lackschnitzerei und Volksmalerei, damit das Publikum die traditionelle Lackkunst Vietnams besser verstehen konnte. Lackmaterial gilt als „Spezialität“ der vietnamesischen Kunst. Mittlerweile sind Volksmalereien eng mit der Lebensart des vietnamesischen Volkes verbunden. Da sich das Leben jedoch ändert, besteht für viele Volksmalereien die Gefahr, dass sie verschwinden. Die Erneuerung und „Neugestaltung“ der Volksmalerei auf Lackmaterial ist eine kreative Praxis, die bis ans Ende der Tradition reicht. Volksmalereien auf geschnitztem Lackmaterial vermitteln neue Werte wie Modernität, Haltbarkeit und Luxus. Die Künstler der Gruppe Latoa Indochine verwendeten eine Kombination aus alten und modernen Kunstmethoden: Lackschnitzerei. Anstelle der Brillanz der ursprünglichen Hang Trong-Gemälde werden die Farben bei der Verwendung in Lack gedämpfter. Die Eigenschaften von Lack sind Lackieren und Polieren. Nach jedem Gemälde schleifen die Künstler, bis sie die gewünschten Farb- und Lichteffekte erzielen.Jedes Werk durchläuft viele Schritte wie beispielsweise das Skizzieren, die Verwendung detaillierter Schnitzwerkzeuge, das Auftragen von Lack, Vergolden, Versilbern nach dem Schleifen... Der gesamte Prozess eines Werks umfasst etwa 15 bis 20 Schritte und dauert etwa 45 bis 60 Tage. Im Jahr 2022 stellte Latoa Indochine in der Ausstellung „The Road“ im Hanoi Museum fast 100 besondere Werke aus. Unter ihnen ist das Werk „Truc Lam Dai Si Xuat Son Do“, das besonders die Aufmerksamkeit auf sich zieht, fast 5 m lang und im Stil einer langen Schriftrolle mit zwei Abschnitten und 82 Zeichen gemalt ist. Es zeigt das Ereignis, wie Buddha König Tran Nhan Tong praktiziert und Erleuchtung erlangt, die Vu Lam-Höhle (Trang An, Ninh Binh) verlässt, um zurückzukehren, und von König Tran Anh Tong und seinen Mandarinen begrüßt wird. Mit ihren kreativen und interessanten Ausdrucksformen haben diese Werke der „Tradition innerhalb der Tradition“ neue Wege für Projekte zur Wiederherstellung und Bewahrung künstlerischer Werte eröffnet. Gleichzeitig wird das kulturelle Erbe unserer Vorfahren verbreitet und der Wert der vietnamesischen Volksmalerei auf Lackmaterial gesteigert.
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