Chinesische Forscher haben kürzlich erstmals natürliches Graphen in Bodenproben entdeckt, die die Sonde Chang'e-5 vom Mond mitgebracht hatte. Dies liefert neue Erkenntnisse über die geologische Aktivität, die Entwicklungsgeschichte und die Umwelteigenschaften des Mondes sowie über die komplexe Mineralzusammensetzung seines Bodens.
Chinesische Medien zitierten ein Forscherteam der Universität Jilin mit der Aussage, dass schätzungsweise 1,9 Prozent des gesamten interstellaren Kohlenstoffs in Form von Graphen vorlägen, dessen Morphologie und Eigenschaften durch einen spezifischen Entstehungsprozess bestimmt würden. Daher kann natürliches Graphen wichtige Informationen und Hinweise zur geologischen Entwicklung von Himmelskörpern und zur Ressourcennutzung vor Ort auf dem Mond liefern.
Die Forscher bestätigten außerdem, dass die kristalline Qualität des Graphits in den Mondbodenproben relativ hoch war, und stellten fest, dass die kohlenstoffhaltige Mondprobenstelle auch Eisenverbindungen enthielt, die ihrer Ansicht nach eng mit der Bildung von Graphen zusammenhängen.

Durch Beobachtung und Analyse bestätigte das Forschungsteam, dass es sich bei der in Mondbodenproben entdeckten Graphitform von Kohlenstoff um eine Art mehrschichtiges Graphen handelt. Die Entstehung von Graphen und Graphit könnte auf eine Mineralkatalyse zurückzuführen sein, die durch Sonnenwinde und frühe Vulkanausbrüche auf dem Mond verursacht wurde.
Graphen ist ein Supermaterial, das härter als Stahl und leichter als Papier ist, in vielen Bereichen eingesetzt wird und in Zukunft voraussichtlich an Popularität gewinnen wird. Die oben genannten Forschungsergebnisse chinesischer Wissenschaftler wurden im Magazin National Science Review veröffentlicht.
Es ist bekannt, dass im Dezember 2020 von der Chang'e-5-Mission 1.731 Gramm Mondproben zur Erde zurückgebracht wurden. Dabei handelt es sich um die ersten Proben aus einer jüngeren Region der Mondoberfläche, die vulkanisches Gestein enthält. Zudem sind es die ersten Proben außerirdischer Himmelskörper, die chinesische Wissenschaftler erhalten haben.
Bis Anfang Juni dieses Jahres wurden 258 Mondproben mit einem Gewicht von 77,7 Gramm an 114 Gruppen in 40 Forschungseinrichtungen verteilt. Mehr als 70 Forschungsergebnisse wurden in wichtigen wissenschaftlichen Zeitschriften im In- und Ausland in China veröffentlicht.
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