Albanien: Wissenschaftler haben ein riesiges unterirdisches Wasserstoffvorkommen entdeckt, aus dem jährlich etwa 200 Tonnen Wasserstoff austreten.
Ein Team von Wissenschaftlern erkundete die Bulqize-Mine unter Anleitung lokaler Bergleute. Foto: FV. Donze
Neue Forschungsergebnisse, die am 8. Februar in der Fachzeitschrift Science veröffentlicht wurden, zeigen, dass tief unter der Chrommine Bulqize in Albanien ein riesiges Wasserstoffvorkommen verborgen sein könnte. Die Mine befindet sich in einem Stück der Erdkruste und des Erdmantels, das einst auf dem Meeresboden lag und abgeworfen wurde, als seine tektonische Platte unter eine andere rutschte. Dieses Stück wurde vor etwa 45 bis 15 Millionen Jahren an Land geschoben und bildete einen 3.000 Kilometer langen Gürtel aus Gesteinen, sogenannten Ophiolithen, der sich von der Türkei bis nach Slowenien erstreckt.
Ophiolithe kommen weltweit vor und frühere Studien haben das Austreten von Wasserstoff aus Bohrlöchern und Ablagerungen in diesen Strukturen dokumentiert. In der neuen Studie entdeckten Laurent Truche, Professor für Geochemie an der Universität Grenoble Alpes, und seine Kollegen das Wasserstoffvorkommen dank riesiger Wasserstoffströme, die aus Seen innerhalb der Bulqize-Mine austraten. Solche Wasserstoffvorkommen könnten zur Herstellung von kohlenstofffreiem Kraftstoff genutzt werden, allerdings fehlt die erforderliche Infrastruktur und die Förderung des Gases ist von Natur aus schwierig.
Truche und Kollegen erkundeten die tiefsten Ebenen der Chrommine Bulqize und registrierten riesige Mengen Wasserstoffgas, das aus dem Gestein sickerte und aus den Seen aufstieg. Ihre Messungen zeigen, dass jedes Jahr mindestens 200 Tonnen hochwertiger Wasserstoff aus der Mine entweichen, eine der höchsten jemals registrierten natürlichen Wasserstoffflussraten.
Wasserstoff ist ein hochentzündliches Gas. Hohe Wasserstoffwerte in der Bulqize-Mine könnten seit 2011 drei Explosionen verursacht haben, bei denen vier Bergleute ums Leben kamen und zahlreiche weitere verletzt wurden. „Unsere Forschung wird dazu beitragen, dieses Phänomen zu verstehen und die Sicherheit zu verbessern“, sagte Truche. Die neue Forschung wirft auch mehr Licht auf die geologischen Bedingungen, die zu der Entstehung großer Vorkommen von natürlich vorkommendem Wasserstoff im Untergrund geführt haben.
Truches Team schätzt, dass in der Mine bis zu 50.000 Tonnen Wasserstoff verborgen sein könnten, genug, um etwa 238 Jahre lang eine hohe Wasserstoffdurchflussrate aufrechtzuerhalten. „Was unsere neue Entdeckung so besonders macht, ist der große Strom nahezu reinen Wasserstoffgases, den wir beobachtet haben. Im Kontext der Energiewende könnte unsere Entdeckung die Suche nach neuen Energiequellen erheblich beeinflussen“, sagten sie.
Thu Thao (Laut Live Science )
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