Offizielle Zahlen des Statistischen Bundesamtes zeigen, dass die USA im ersten Quartal 2024 China überholt und zum wichtigsten Handelspartner Deutschlands geworden sind. Konkret belief sich der gesamte bilaterale Handelsumsatz zwischen Deutschland und den USA auf 63 Milliarden Euro (68 Milliarden US-Dollar), während dieser mit China bei knapp 60 Milliarden Euro lag.
Im Jahr 2023 war China das achte Jahr in Folge Deutschlands größter Handelspartner. Der gesamte Handelsumsatz erreichte 253 Milliarden Euro und lag damit nur wenige Hundert Millionen Euro über dem der USA. Der Ökonom Vincent Stamer von der Commerzbank begründete diesen „Positionswechsel“ wie folgt: „Die deutschen Exporte in die USA haben weiter zugenommen, da die größte Volkswirtschaft der Welt stark wächst, während sowohl die Exporte als auch die Importe aus China zurückgegangen sind.“
Nach Angaben von Experte Jürgen Matthes vom Institut der deutschen Wirtschaft (IW) ist der Importumsatz chinesischer Waren nach Deutschland im ersten Quartal dieses Jahres im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um fast 12 Prozent zurückgegangen. Die USA haben mittlerweile einen Anteil von etwa 10 Prozent am deutschen Exportmarkt, während Chinas Anteil auf unter 6 Prozent gefallen ist.
Laut CNBC erklärte Carsten Brzeski, Leiter der globalen Makroforschung bei ING Research, dass dieser Wandel auf mehrere Faktoren zurückzuführen sei: Das starke Wachstum in den USA habe die Nachfrage nach deutschen Produkten gesteigert, die schwächere Binnennachfrage in China und Chinas Fähigkeit, Güter zu produzieren, die es zuvor aus Deutschland importierte (hauptsächlich Autos), hätten die deutschen Exporte nach China verringert.
Für Deutschland seien die USA schon lange ein größerer Exportmarkt als China, sagte Holger Schmieding, Chefvolkswirt der Berenberg Bank. Darüber hinaus wirken sich die zunehmenden Spannungen zwischen der Europäischen Union und China auf den deutsch-chinesischen Handel aus. Beide Seiten untersuchen die Handelspraktiken des jeweils anderen und drohen mit der Erhebung von Einfuhrzöllen.
Eine Umfrage des deutschen Wirtschaftsinstituts Ifo ergab, dass die Zahl der von China abhängigen Unternehmen von 46 % im Februar 2022 auf 37 % im Februar 2024 sank. Dies hängt damit zusammen, dass deutsche Unternehmen, wie auch viele andere große Unternehmen weltweit, im Zuge der Covid-19-Pandemie ihre Lieferketten stärker diversifizieren.
KHANH MINH
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Quelle: https://www.sggp.org.vn/doi-vi-tri-trong-quan-he-thuong-mai-post739322.html
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