Ein stetiger Gasfluss aus Russland über die Ukraine deckt mehr als die Hälfte des Bedarfs der österreichischen Wirtschaft. (Quelle: Anews) |
Österreichs Gaslieferungen werden genau beobachtet, da das Land eigenen Angaben zufolge seine Quellen diversifizieren und seine Abhängigkeit von Russland verringern möchte. Handelsdaten zeigen jedoch, dass ein stetiger Gasfluss von Moskau über Kiew mehr als die Hälfte des Bedarfs der Wiener Wirtschaft deckt.
Überfüllte Gasspeicher und ungehinderte Gaslieferungen seien Anzeichen dafür, dass sich der Markt nach Russlands außergewöhnlichem Militäreinsatz in der Ukraine entspannter fühle, sagte Walter Boltz, leitender Energieberater bei Baker & Mckenzie LLP.
"Österreich wird überleben können, auch wenn der Gasfluss durch die Ukraine in diesem Jahr plötzlich unterbrochen wird. Aber ich mache mir Sorgen, dass Österreich sich nicht von seinen Bindungen an Gazprom lösen kann. Es bestehen erhebliche Risiken, wenn der Gastransitvertrag der Ukraine mit Russland im nächsten Jahr ausläuft", betonte er.
Österreichs Vertrag mit Gazprom läuft bis 2040. Trotz des Konflikts liefert Gazprom über quer durch die Ukraine verlaufende Gaspipelines weiterhin Gas an den OMV-Gashub Baumgarten.
Der Gastransitvertrag zwischen Russland und der Ukraine endet im Dezember 2024. Die Regierung in Kiew hat erklärt, sie werde nicht über ein neues Abkommen mit Moskau verhandeln.
Obwohl die Ukraine signalisiert hat, dass sie für die individuelle Vereinbarung eines Gaszugangs durch europäische Unternehmen offen sei, besteht weiterhin die Gefahr einer Militäroperation.
Österreich habe genug Gas, um den Inlandsbedarf im Jahr 2025 auch ohne Lieferungen aus Russland zu decken, sagte Boltz. Eine langfristige Gaspreisstabilität kann allerdings nur durch neue Gaspipelines erreicht werden.
„Das Risiko in den Jahren 2025 und 2026 ist, dass es kein Gas mehr geben wird, die Preise könnten aber recht hoch sein. Wir müssen eine weitere Preiskrise vermeiden“, so Boltz.
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