US-Chip-Riese in China „in Schwierigkeiten“
Reuters berichtete heute, am 22. Mai, dass der US-Chipgigant Micron die Cybersicherheitsprüfung Pekings nicht bestanden habe und ihm deshalb der Verkauf an Chinas Betreiber kritischer Informationsinfrastrukturen (CIIO) untersagt worden sei. CIIO deckt ein breites Spektrum an Sektoren ab, von der Telekommunikation bis hin zu Banken und Wasserversorgungsunternehmen.
Daher müssen alle Unternehmen und Betriebe, die dem CIIO unterliegen, den Kauf von Micron-Produkten einstellen, so die Entscheidung des Cyber Security Assessment Office der Cyber Security Administration of China (CAC).
Chinas CIIO-Vorschriften sind umfangreich und decken ein breites Spektrum von Bereichen ab, die für die nationale Sicherheit und das menschliche Leben als wichtig erachtet werden. Zu den öffentlichen Sektoren zählen unter anderem Kommunikationsdienste, Energie, Transport, Wasserressourcen und Finanzen.
Die Ankündigung erfolgt 50 Tage, nachdem das CAC Ende März aus Bedenken hinsichtlich der nationalen Sicherheit eine Untersuchung von Micron-Produkten eingeleitet hatte. Laut der jüngsten Ankündigung der CAC bergen die Produkte von Micron ernsthafte Risiken für die Cybersicherheit und stellen eine erhebliche Bedrohung für die Sicherheit der Lieferkette der kritischen Informationsinfrastruktur Chinas sowie für die nationale Sicherheit dar.
Die Entscheidung verbietet praktisch den Verkauf fast aller Micron-Produkte in China und vernichtet damit einen Markt, der etwa 11 % des Umsatzes des US-Unternehmens von 30,8 Milliarden Dollar im Jahr 2022 ausmachen würde.
Zu den wichtigsten Kunden von Micron in China zählen laut von Bloomberg zusammengestellten Daten Lenovo, Xiaomi, Inspur, ZTE, Coolpad, China Electronics Corp und Oppo.
Die USA und Micron haben die Entscheidung Chinas nicht kommentiert.
USA und Verbündete wollen den Chip-Lieferdienst für Russland unterbinden
Letzte Woche kündigte Micron Pläne an, bis zu 500 Milliarden Yen (3,7 Milliarden Dollar) in Extrem-Ultraviolett-Technologie (EUVL) in Japan zu investieren. Dabei handelt es sich um eine hochpräzise und moderne Lithografietechnologie, wobei Micron der erste Chiphersteller ist, der fortschrittliche Chipherstellungstechnologie nach Japan brachte.
Japan, einst der weltweit führende Chiphersteller, versucht durch die Anziehung ausländischer Investitionen seine inländische Chipproduktionsbasis wieder aufzubauen. Und Micron und Samsung sind Chip-Giganten, die die Investitionsmöglichkeiten in Japan nutzen.
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