Reuters berief sich dabei auf die Ergebnisse einer kürzlich im Fachmagazin Science veröffentlichten Studie. Demnach seien mehr als die Hälfte der großen Seen und Süßwasserreservoirs der Welt seit Anfang der 1990er Jahre erheblich geschrumpft.
Konkret untersuchten die Wissenschaftler mithilfe von Satellitenmessungen in Kombination mit Klima- und hydrologischen Modellen fast 2.000 große Seen. Sie kamen zu dem Schluss, dass die nicht nachhaltige Nutzung durch den Menschen, Veränderungen bei Niederschlagsmenge, Abflussmenge und Sedimentation sowie steigende Temperaturen zu einem weltweiten Rückgang der Seespiegel geführt haben. Im Zeitraum 1992–2020 kam es bei 53 % der Seen zu Wasserverlust.
Die Dürre am Poopó, dem zweitgrößten See Boliviens, hat das Leben der örtlichen Gemeinden stark beeinträchtigt. Foto: Reuters |
Einige der weltweit wichtigsten Süßwasserressourcen – von der Region des Kaspischen Meeres zwischen Europa und Asien bis zum Titicacasee in Südamerika – haben in den vergangenen drei Jahrzehnten insgesamt etwa 22 Milliarden Tonnen Wasser pro Jahr verloren. Das entspricht etwa dem 17-fachen Volumen des Lake Mead, dem größten Stausee der USA. Fast zwei Milliarden Menschen waren hiervon direkt betroffen und in vielen Gebieten herrschte in den letzten Jahren Wasserknappheit.
Wissenschaftler warnen schon seit langem, dass die Menschheit die globale Erwärmung auf über 1,5 Grad Celsius begrenzen müsse, um die katastrophalsten Folgen des Klimawandels zu vermeiden, der mit steigenden Temperaturen auch den Wasserverlust der Atmosphäre vergrößern könnte. Die Erde erwärmt sich derzeit um etwa 1,1 Grad Celsius. „56 Prozent des Rückgangs der natürlichen Seen sind auf die globale Erwärmung und den menschlichen Verbrauch zurückzuführen.“ Allerdings trägt die globale Erwärmung einen größeren Anteil bei“, zitierte Reuters den Hydrologen Fangfang Yao von der University of Virginia (USA), der das Forschungsteam leitete.
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