Foto des Raketenwracks in der Ukraine, bei dem es sich vermutlich um die SSC-1B Sepal handelt (oben), verglichen mit einem Foto einer P-35-Rakete (Foto: Defense.ua).
Seit dem 18. Januar tauchen in den sozialen Medien Fotos von Raketentrümmern auf. Unbestätigten Angaben zufolge wurde die Rakete auf dem Foto von ukrainischen Luftabwehrkräften abgeschossen.
In den sozialen Medien ist man sich noch nicht einig, um welche Raketenvariante es sich auf dem Foto handelt. Je nach russischer Namensgebung könnte es sich um eine P-35, P-35B oder 3M44 handeln. Laut War Zone sind alle drei Modelle verwandt, haben ähnliche Formen und sind im Westen unter der gemeinsamen Bezeichnung SSC-1B Sepal bekannt.
Die Antischiffsrakete P-35B wurde Anfang der 1960er Jahre erstmals zur Küstenverteidigung eingesetzt und verfügte über eine effektive Reichweite von über 430 km. Ausgestattet mit einem Strahltriebwerk mit 2 Feststoffraketen beim Start, wiegt die P-35B etwa 4,6 Tonnen und ist etwa 10 m lang.
Anfang der 1980er Jahre wurde die Küstenverteidigungsrakete P-35B durch die 3M44 ersetzt, deren effektive Reichweite Berichten zufolge über 460 km betrug. Diese Variante kann zusätzlich zu der Option eines konventionellen Sprengkopfs mit 900 kg auch einen nuklearen Sprengkopf tragen.
Bis Ende 2020 wurden diese Raketen noch zum Schutz des strategischen Hafens Sewastopol auf der Halbinsel Krim eingesetzt, die Russland 2014 für annektiert erklärte.
Es ist nicht klar, wo in der Ukraine das jüngste Foto des Raketenwracks aufgenommen wurde und wann.
Laut War Zone ist das SSC-1B Sepal im Ukraine-Konflikt bisher noch nie zum Einsatz gekommen. Unabhängig von der Variante wird angenommen, dass die Rakete eher auf ein Landziel als auf ein Schiff gerichtet war, da die Ukraine derzeit über keine großen Kriegsschiffe verfügt.
Unabhängig von der Herkunft und Variante der Rakete ist War Zone der Ansicht, dass das Foto der Trümmer ein Beweis dafür ist, dass Russland nicht standardisierte Raketen zum Angriff auf Bodenziele einsetzt.
Die Gründe hierfür könnten in einem Mangel an Marschflugkörpern für landgestützte Angriffe und speziellen ballistischen Raketen liegen, aber auch in den Schwierigkeiten bei der Produktion neuer Raketen aufgrund des Drucks westlicher Sanktionen.
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