Erhöhung der Wirtschaftswachstumsprognose für 2023 auf 2,1 %
Im Januar 2023 warnte die Weltbank, dass das globale BIP nachlasse und am Rande einer Rezession stehe. Danach übertraf jedoch die Stärke des Arbeitsmarktes und der Verbrauchernachfrage in den USA die Erwartungen. Zusammen mit der Erholung der chinesischen Wirtschaft nach der Aufhebung der Beschränkungen zur Vorbeugung und Bekämpfung der COVID-19-Epidemie zeigte sich in der Weltwirtschaft eine Erholung.
Nach fast drei Jahren strenger Pandemiebeschränkungen beendete China im Dezember 2022 seine Zero-Covid-Politik, die seiner Wirtschaft und der Weltwirtschaft geschadet hatte. In China kehrte sich die Situation um, als sich die Wirtschaftsaktivitäten rasch erholten und China wieder zum wichtigsten Wachstumsmotor der Welt wurde.
Mittlerweile haben sich auch die Sorgen über eine mögliche Rezession der Weltwirtschaft zerstreut, da die USA, die weltweit größte Volkswirtschaft, Anzeichen einer deutlichen Erholung zeigt. Statistiken zeigen bemerkenswerte neue Signale aus dieser Wirtschaft, etwa dass die Zahl der wöchentlichen Anträge auf Arbeitslosenunterstützung auf den niedrigsten Stand der letzten 53 Jahre gesunken ist und die Geschäftstätigkeit im Mai dank des starken Wachstums im Dienstleistungssektor auf den höchsten Stand seit 13 Monaten gestiegen ist. Der Index, der den Fertigungs- und Dienstleistungssektor abbildet, stieg im Mai auf 54,5, den höchsten Stand seit April 2022. Die jüngste Einigung der USA auf eine Anhebung der Schuldenobergrenze nach langen Debatten hat die USA ebenfalls vor dem Risiko einer schweren Wirtschaftsrezession bewahrt.
Die Weltbank prognostiziert, dass das globale Bruttoinlandsprodukt im Jahr 2023 um 2,1 % wachsen wird.
Ein weiterer bemerkenswerter Punkt ist, dass sich der Welthandel verbessert hat, insbesondere nachdem die COVID-19-Pandemie zurückgedrängt wurde und sich die globalen Lieferketten wieder normalisieren. Die weltweiten Handelsaktivitäten nahmen im ersten Quartal 2023 leicht um etwa 1 % zu. Der Dienstleistungshandel leistete einen positiven Beitrag und stieg im gleichen Zeitraum um etwa 3 %.
Im ersten Quartal 2023 kam es auf den globalen Finanzmärkten zudem zu weiteren Zinsanpassungen in vielen Volkswirtschaften, insbesondere durch die Zentralbanken wichtiger Länder wie den USA, Großbritannien und der EU, um die steigende Inflation einzudämmen. Für 2023 wird mit einer Abkühlung der Inflation gerechnet, vor allem in den Industrieländern, wo sie voraussichtlich bei etwa 5 % liegen wird – immer noch höher als das 2-Prozent-Ziel, aber fast halb so hoch wie im letzten Jahr.
Angesichts positiver Signale aus der Weltwirtschaft erhöhte die Weltbank in ihrem Bericht „Global Economic Prospects“ vom 6. Juni ihre Prognose für das globale Wirtschaftswachstum im Jahr 2023 auf 2,1 Prozent und lag damit über der im Januar prognostizierten Rate von 1,7 Prozent.
Globale Wachstumsprognose für 2024 auf 2,4 % gesenkt
Im Bericht der Weltbank heißt es, dass sich das globale Wirtschaftswachstum im Zeitraum von jetzt an bis zum Jahresende aufgrund der anhaltenden Auswirkungen einer straffen Geldpolitik sowie restriktiver Kreditbedingungen deutlich verlangsamen werde. Diese Faktoren dürften die Wirtschaftstätigkeit auch im Jahr 2024 belasten und zu einem geringeren weltweiten Wachstum als bisher prognostiziert führen.
Laut Weltbank tragen auch die jüngsten Spannungen im Bankensektor zu einer Verschärfung der Finanzierungsbedingungen bei, die bis 2024 anhalten wird. Eines der von der Weltbank vorgeschlagenen Negativszenarien geht davon aus, dass die Belastungen im Bankensektor zu einer schweren Kreditkrise führen und die Finanzmärkte in den Industrieländern stärker betroffen sein werden. Sollte dies passieren, könnte das globale Wirtschaftswachstum im Jahr 2024 auf nur noch 1,3 Prozent fallen. Dies wäre das niedrigste Wachstum seit 30 Jahren, die Rezessionen von 2009 und 2020 ausgenommen. Die Weltbank warnte zudem, dass die Weltwirtschaft in einem anderen Szenario, in dem sich die Finanzkrise global stärker ausbreitet, bereits 2024 in eine Rezession geraten könnte.
In ihrem Bericht „Global Economic Prospects“ senkte die Weltbank ihre globale Wachstumsprognose für 2024 von 2,7 Prozent im Januar auf 2,4 Prozent. Sie senkte auch ihre Prognose für das Wirtschaftswachstum der USA für 2024 auf 0,8 Prozent und für China auf 4,6 Prozent. Auch ihre Wachstumsprognose für die Eurozone wurde leicht gesenkt.
Die Weltbank prognostiziert zudem, dass die Inflation angesichts des nachlassenden Wachstums und der sinkenden Nachfrage nach Arbeitskräften in vielen Volkswirtschaften allmählich zurückgehen wird. Allerdings wird die Kerninflation in vielen Ländern auch 2024 noch über den Zielvorgaben der Zentralbanken liegen. Zudem ist der Konflikt zwischen Russland und der Ukraine nach wie vor ernst und ungelöst. Neben anderen Unsicherheiten in den wichtigsten Volkswirtschaften drohen diese weiterhin das globale Wirtschaftswachstum zu bremsen.
Laut VNA
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